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Bericht Knutstorp Revival

Nach sechs Jahren Pause war von Porsche Club Hamburg Mitgliedern aber auch von vielen Freunden bei anderen Porsche Clubs häufig der Wunsch zu hören, die allseits beliebte Veranstaltung in Knutstorp in Südschweden wieder ins Leben zu rufen. Die vielzähligen Stimmen wurden erhört, und das Knutstorp Revival wurde dieses Jahr seitens des PCH für das erste Oktober Wochenende in das Veranstaltungsprogramm aufgenommen.

Viele Wege führten die Teilnehmer nach Knutstorp. Man konnte auf der Vogelfluglinie mit Fährverbindung von Puttgarden nach Rødby und dann weiter über die eindrucksvolle Öresund Brücke nach Schweden reisen. Wer den Kilometerstand des Porsche schonen wollte, konnte aber zum Beispiel auch die direkte Fährverbindung nach Schweden von Travemünde nach Trelleborg wählen. Gerade die Freunde von den weiter entfernten Clubs wie z.B. vom PC Kirchen-Hausen oder auch vom PC Schwaben nahmen eine besonders weite Anreise auf sich. Über diesen Enthusiasmus haben wir uns natürlich besonders gefreut.

Die Ausfahrer trafen sich am Freitagmorgen an der Autobahnraststätte Hüttener Berge in der Nähe von Rendsburg. Es waren auch zwei Teams vom Porsche Club Brandenburger Tor aus Berlin dabei. Die von Thomas Martens geplante Streckenführung über den Landweg wurde leicht abgewandelt, da kurz vorher die Stadt Kopenhagen sowie deren Umland zum Risikogebiet erklärt worden waren. Nach etwa der Hälfte der Ausfahrtstrecke legten wir einen Zwischenstopp zum Mittagessen in einem gemütlichen Restaurant direkt am kleinen Fischereihafen von Nyborg ein. Auf der darauffolgenden Strecke durch Dänemark und weiter nach Schweden gab es spektakuläre Aussichten beim Passieren diverser Brücken zu bestaunen, bevor die Ausfahrer Gruppe am späten Nachmittag am Hotel in Röstanga eintraf.

Beim anschließenden Abendessen wurde traditionelle Kost gereicht verbunden mit der angenehm entspannten schwedischen Gastlichkeit. Auf einer Leinwand im großen Speisesaal des Hotels konnten die etwa 30 bereits eingetroffenen Porsche Club Gäste eine Slideshow mit zahlreichen Fotos von vergangenen Knutstorp Veranstaltungen Revue passieren lassen. Das rief viele unvergessliche Momente in die Erinnerung zurück und inspirierte die Teilnehmer zu angeregten Gesprächen.  

Wie schön ist es doch, dass sich Rennstrecken wie Knutstorp nicht in der Nähe von städtischen Hotspots befinden. So konnten wir eine heile Welt in ländlicher Umgebung genießen. Und da in Schweden die Saison bereits vorbei war, hatten wir das recht einfache, aber hübsche Hotel in Röstanga fast für uns allein.

Mit der ländlichen Ruhe war es am Samstagmorgen allerdings vorbei. Nach dem morgendlichen Eintreffen weiterer Teilnehmer, insbesondere vom Porsche Club Kirchen-Hausen und der anschließenden Fahrerbesprechung konnte man förmlich die Vorfreude der 30 aktiven Fahrer spüren. Zusammen mit Begleitpersonen waren insgesamt über 40 Motorsportbegeisterte, darunter auch vom PC Möhnesee, PC Schwaben und vom PC Roland zu Bremen neben zahlreichen Mitgliedern vom Porsche Club Hamburg zum Knutstorp Ring gekommen. Es gab eine höchst interessante Bandbreite unterschiedlicher Porsche Modelle aus einem weiten Spektrum von Modelljahrgängen zu bewundern.

Der schon im Vorfeld stets hilfreiche Chef des Ring Knutstorp, Magnus Öhrström hatte exakt vorhergesagt, dass es nach einem leichten morgendlichen Regen bis zum Ende unserer Veranstaltung trocken bleiben würde. So konnte das Geführte Fahren ohne Wetter Kapriolen unter der erfahrenen Anleitung der Instrukteure starten. Beim daran anschließenden Freien Fahren fanden die Teilnehmer Runde um Runde immer besser den richtigen Flow auf der hügeligen, mit zahlreichen Kurven gespickten Strecke. Mittags gab es ein weiteres Geführtes Fahren für die Ausfahrer. Hier zeigte sich wieder einmal wie genau Vitus Harder als vorausfahrender Instrukteur sein Tempo individuell auf das jeweils folgende Fahrzeug einstellen kann. So kamen auch die Ausfahrer am Knutstorp Ring auf ihre Kosten, wie man an den strahlenden Gesichtern ablesen konnte.

Am frühen Nachmittag starteten nach einer Stärkung im Strecken Restaurant Lucy’s die 4 Wertungsläufe der Sportfahrer in Form von Gleichmäßigkeitsprüfungen. Diese wurden wie gewohnt nach den Regeln des Porsche Club Cup gefahren. Auf der Terrasse über der Boxengasse hatte man eine herrliche Aussicht auf das Teilnehmerfeld und konnte den eindrucksvollen Sound der artgerecht beschleunigenden Porsche auf der Zielgeraden genießen. Trotz der Unterschiede bei den Motorleistungen wurden die zahlreichen Runden auf dem etwas mehr als 2 Kilometer langen Kurs sehr diszipliniert, immer fair und mit zügigem Tempo absolviert. Das war Fahrspaß pur.

Das Aussehen unseres schwedischen Zeitnehmers Inge Petersson erinnerte manchen an ZZ Top. Und siehe da, Inge stellte sich tatsächlich als in Ehren ergrauter Rock Musik Fan heraus. Auf Basis seiner exakten Messungen und den nachfolgenden peinlich genauen Berechnungen in der analogen Sphäre lagen die Ergebnisse pünktlich um 16:15 Uhr für die Siegerehrung bereit.

Den ersten Wertungslauf der Gruppe Rot gewann Remo Stork. Den 1. Platz in der zweiten Wertungsprüfung der Gruppe Rot konnte sich Michael Seidel sichern. Bei der Schwarzen Gruppe hatte Vitus Harder beim 1. Lauf mit den gleichmäßigsten Zeiten die Nase vorn. Im 2. Wertungslauf der Schwarzen Gruppe bewies Catherine Browne mit ihrem 1. Platz im souverän pilotierten Cayman, dass die schiere Motorleistung für motorsportlichen Spaß und Erfolg nicht ausschlaggebend ist. 

Einige Teilnehmer mussten wegen vorgebuchter Fährverbindungen bereits nach der Siegerehrung wieder ihren Rückweg nach Deutschland antreten. Die Mehrzahl verbrachte aber noch einen weiteren Abend im Hotel bei schmackhaftem Essen und inspirierenden Getränken. Und so fand dieser erlebnisreiche Tag mit seinen vielen schönen Eindrücken bei angeregten Gesprächen einen vergnüglichen Abschluss. Es war dabei ganz deutlich der vielfache Wunsch nach einem weiteren Knutstorp Revival im nächsten Jahr zu vernehmen. Eines ist sicher: Das war bestimmt nicht unser letztes Knutstorp Revival. Unser Dank geht an dieser Stelle auch an die Helfer im Hintergrund die dieses Event zu so einem Erfolg gemacht haben.

Text: Klaus Schaffrath

13.10.2020