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"Snow & Fun" mit dem Porscheclub Hamburg

Hamburger mit Skiern auf Hängen- und Schneepisten ist in den Alpen nichts Ungewöhnliches.

Aber Porsche Club Hamburg Mitglieder auf einem „Snow & Fun“ Eistraining dann vielleicht schon eher. Aus einer fixen Idee wurde nun Wirklichkeit. Nachdem einige Schneefreaks im letzten Jahr in Sölden „Schnee“ statt Blut geleckt hatten, haben sich die schneebegeisterten Hamburger Porschefreunde auf den Weg nach Saalfelden in Österreich gemacht.

Hätte man im Oktober 2009 geahnt, dass es so einen Winter geben würde, hätte man so ein Spektakel sicher auch im Großraum Hamburg organisieren können. Aber eine solche Veranstaltung bekommt natürlich eine ganz besondere Wertigkeit, wenn man so eine Anreise unter die Räder nehmen muss. 16 unerschrockene Porschefahrer mit 4 Begleitpersonen statteten Ihre Autos mit den passenden M+S Reifen aus und machten sich auf, von Norden nach Süden über die A7 oder A9 durch die ganze Republik bis nach Österreich zu fahren.

Auf der Anreise bekamen die Winterreifen schon jede Menge zu tun, und die Fahrer konnten ihre Wintererfahrungen auf der Autobahn sammeln.

In Saalfelden angekommen, begrüßte das Hotel Brandlhof die Porschefreunde aus Hamburg mit den PCH Clubfahnen und Bannern an den geschmückten Fahnenmasten, aufs herzlichste. Das begeisterte und motivierte Organisationsteam war ein paar Tage früher angereist und freute sich auf die heiß ersehnten und schneebegeisterten Mitglieder. Nach der anstrengenden und langen Anfahrt brauchte jeder erstmal eine ordentliche „Mütze voll Schlaf“. Nach einem ausgiebigen Frühstücksbuffet, dass keine Wünsche offen ließ, erkundete man die nähere Umgebung.

Einige unserer Mitglieder genossen die besondere Art der Fortbewegung mit einem Snowmobil. Nach einer kurzen Einweisung ging es mit den 85 - 140 PS starken Maschinen auf die tief verschneiten Fairways des nebenan gelegenen Golfplatzes.

Mit unserem ortskundigen Guide ging es mit unglaublich starken Beschleunigungen auf den Schneeflächen durch die Winterlandschaft. Es wurden Geschwindigkeiten zwischen

80 bis 115 km/h erreicht. Nach den 30 Min. Fahrzeit waren alle Teilnehmer schwer begeistert, und ein paar hatten gleich für den nächsten Tag eine neue Tour gebucht.

Über den ÖAMTC gab es dank Herrn Manfred Pfeiffenberger die Möglichkeit, einen Rallye Mitsubishi, Gruppe N, mit Spikereifen über eine abgesperrte Sonderprüfung zu driften. Als aktiver Teilnehmer der österreichischen Rallyemeisterschaft hatten wir einen erfahrenen Instruktor und Ausbilder für den Rallyenachwuchs an der Hand. Das Ex Gigi Galli Auto, das auch in der deutschen Rallyemeisterschaft zu sehen ist, wird von Gassner Motorsport betreut und wurde eigens hierfür angeliefert. In der viel zu knappen Trainingszeit konnten aber schon deutliche Fortschritte erkannt und gelobt werden.

Fortsetzung folgt, war die Meinung der Begeisterten Teilnehmer und Zuschauer.

Aber nicht nur die sportlichen Belange konnten aktiv genutzt werden. Der großzügige Wellnessbereich bereitete den Teilnehmern und Begleitern eine angenehme Entspannung und Erholung, um die Anstrengungen der Anreise zu vergessen.

Am Sonntag ging es nun pünktlich um 8:00 Uhr zum ÖAMTC. Nach einer kurzen Begrüßung und theoretischen Einweisung durch unser Instruktoren Manfred Steiner und Hans Ehrhard wurden zwei Gruppen gebildet, und die praktischen Übungen konnten beginnen.

Zunächst musste sich jeder an die ungewohnten, instabilen Fahrsituationen gewöhnen.Dabei gab es die ersten ungewollten Dreher auf den glatten Belägen des Fahrsicherheitszentrum des ÖAMTC, in Saalfelden.

Unseren unerfahrennen Mitgliedern wurde der Unterschied zwischen über- und untersteuernden Fahrzeugen verdeutlicht. Bei den praktischen Übungen konnten die theoretischen Hilfestellungen der Instruktoren schnell in die Praxis umgesetzt werden.

Und nun wollte jeder der Teilnehmer in die 40.000 m² große Eisarena. Die Arena wird im Sommer als Drivingrange des benachbarten Golfclubs genutzt. Durch eine professionelle Bearbeitung mit einer Schneeraupe konnte hier eine winterliche „Spielwiese“ für jegliche Art von Drifts geschaffen werden.

Ob nun 180° Kehren mit unterschiedlich großen Radien, auf einer am Vormittag griffigen Eisfläche, die nachmittags zu einer spiegelblanken Eisfläche wurde, oder die Kreisbahn mit der angrenzenden großen Acht, bei der die Herausforderung darin bestand, den einen Schwung in einen gekonnten Gegenschwung so umzusetzen, um eine saubere Linie nach der anderen zu driften. Diese Fahrzeugbeherrschung lässt sich natürlich nur ohne die elektrischen Helfer (die im Straßenverkehr hilfreiche Dienste leisten) formvollendet präsentieren. So ging der erste Tag viel zu schnell vorbei.

Vorfreude und Erwartung an den zweiten Tag waren sehr groß.

Beim abendlichen ital. Buffet wurde lange und ausgiebig über die Erlebnisse und das Gelernte geplaudert. Die „neuen“ Mitglieder fühlten sich sofort integriert und waren von dem kollegialen Umgang im Porsche Club Hamburg sehr angetan.

Auch der zweite Tag begann pünktlich um 8:00 Uhr im ÖAMTC. Heute ging es gleich in die von allen gewünschte Eisarena. Auf der großen Fläche verteilten sich unsere Autos problemlos und gaben mit dem einmaligen Motorensound eine wahre Porschesinfonie ab. Was dazu führte, dass viele Hotelgäste als „Zaungäste“ begeistert wurden.

Als kleine Abwechslung stellte uns der ÖAMTC so genannte „Bonsai – Porsche“ zur Verfügung. Damit waren Karts mit Spikereifen gemeint, und diese auf den Eispisten zu bewegen bereitete allen einen Riesenspaß.

Nach der Mittagspause wurde nun die große, alles verbindende und beinhaltende Runde mit: -Handling Parcours, -Slalom eng und weit gesteckt, -Wedeln zwischen echten Bäumen, -lange und enge 180°Kehren, Beschleunigungsgeraden auf Eis- und Schneeuntergründen alles mit einem gebührenden Sicherabstand untereinander, absolviert. Eine Runde nach der anderen, wurde gemeistert und jeder hatte die Möglichkeit, seine erlernten Fähigkeiten und Erfahrungen in seine Fahrzeugbeherrschung umzusetzen. Immer wieder wurden zwischendurch Fahrzeuge mit unterschiedlichen Antriebskonzepten ausprobiert und unter den Mitgliedern ausgetauscht. Taxifahrten in den Porsche mit Allradantrieb wurden gerne genutzt und begeisterten die Mitfahrer.

Nach dieser „letzten“ Prüfung trafen sich alle Teilnehmer glücklich und zufrieden, im ÖAMTC Zentrum, um die Bescheinigung über die Absolvierung des Perfektionstrainings ausgehändigt zu bekommen. Der Kurzfilm, vom Karl Bauer, über unser „Snow & Fun“ Event in Saalfelden begeisterte alle Teilnehmer und erntete einen großen Applaus.

An dieser Stellen möchte sich der Porsche Club Hamburg für die gute Zusammenarbeit, beim gesamten ÖAMTC-Team um Manfred Pfeiffenberger ganz herzlich bedanken.

Beim gemeinsamen Abendessen erhielt jeder Teilnehmer einen Erinnerungspreis an dieses großartige und erlebnisreiche Wochenende. Die Teilnehmer mit den größten Fortschritten erhielten zusätzlich einen Ehrenpreis. Besonders erwähnenswert ist es, dass Daniela Karsten und Norma Niemann zu den Preisträgern gehörten. Bei den Männern machten Falko Walther, Frank Ripp und Klaus Schaffrath die größten Fortschritte.

Den Organisatoren wurde immer wieder für ihren Einsatz und dieses tolle Event gedankt.

Der einhellige Wunsch lautete: „Das sollte im nächsten Jahr zur gleichen Zeit unbedingt wiederholt werden.“

Eine Teilnehmerstimme: „Das es Spaß machen würde, hatte ich mir schon gedacht, aber dass es so großartig werden würde, hätte ich mir NIE vorstellen können, weiter so.“

Alle Teilnehmer kamen unfallfrei und gesund wieder nach Hause.
Das ORGA-Team Vitus Harder + Manuel Schmidt bedanken sich bei allen Driftkünstlern

Text u. Bilder V.H.

 

Teilnehmerbericht von Klaus Schaffrath:

Gleich vorausgeschickt, es war ein hervorragend organisiertes Training und alle Teilnehmer hatten zwei herrliche Tage beim winterlichen Fahrtraining in Saalfelden. Im Hotel Brandlhof gleich neben dem Fahrsicherheitszentrum des ÖAMTC gab es nicht nur hervorragendes Essen, sondern auch zahlreiche Spa und Fitnessangebote für die mitgereisten Partner bzw. zum gepflegten Entspannen nach dem Fahrtraining. Wir haben alle die sprichwörtliche österreichische Gastfreundschaft genossen und hatten damit ein ideales Ambiente für viele anregende Gespräche unter Gleichgesinnten.

Zum Warmwerden wurden am ersten Tag auf dem Fahrsicherheitszentrum in verschieden Übungeinheiten die ersten Driftversuche gemacht und dann ging es angefeuert von unseren beiden äusserst sympathischen und sehr professionellen ÖAMTC Instrukteuren sportlich und meistens quer ueber die grosse Schnee und Eispiste. Als Höhepunkt konnten wir dann am Ende des zweiten Tages unsere Runden um einen nochmals verlängerten Kurs drehen. Am Ende waren sich alle einig, so viel Spass hatte man lange nicht mehr am Porschefahren gehabt.

Wir haben mit unseren Porsches vom technischen Grundkonzept natürlich auch die besten Voraussetzungen für das winterliche Fahren, denn insbesondere beim 911er ist der Motor da wo auch das Gewicht beim winterlichen Fahren sein sollte. Diese Tatsache hat sich wieder einmal eindrucksvoll bestätigt. Eine weitere sehr angenehme Erkenntnis für mich war, dass sich gerade die nicht mehr ganz jungen Porsche, mein 911 SC stammt aus dem Jahr 1978, hervorragend für das Fahren auf Eis und Schnee eignen und nicht unbedingt in der Garage überwintern sollten.

Nochmals ganz herzlichen Dank an Vitus und Manuel für die hervorragende Organisation und ich hoffe, dass es im nächsten Jahr wieder die Gelegenheit gibt, mit dem Porsche Club auf Eis und Schnee so viel Spass wie in Saalfelden zu haben.

Klaus Schaffrath